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Meldung in eigener Sache

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Schon wieder hat es der umtriebige Geschäftsmann Radulf Rumpel auf die Titelseiten des Boulevards geschafft. Seine neueste Idee sorgt für blankes Entsetzen bei Datenschützern und Organisationen wie Transparency International. Wir haben mit ihm gesprochen.

Pressefuzzi: Herr Rumpel, übereinstimmende Pressemeldungen vermelden, dass Sie die Adressen von Meldeämtern zu Geld machen wollen. Wie kamen Sie auf diese Idee?

Rumpel: Wir waren im Festzelt. Es dauerte skandalöse 57 Sekunden, bis wir unsere sechste Maß Bier erhielten. In einer solch langen Zeit macht man sich so seine Gedanken. Über das Leben, das Universum und über Geld.

Pressefuzzi: Aha. Nun gut, erläutern Sie doch bitte unseren Lesern, wie Sie Kapital aus den Adressen von Meldeämtern machen wollen.

Rumpel: Es besteht einfach genug Nachfrage. Es gibt einen Haufen Leute, die sich beim Meldeamt melden müssen. Also brauchen Sie die Adresse. Wir wissen, wo die Meldeämter sich befinden. Also verkaufen wir den Leuten, die wissen wollen, wo das Meldeamt ist, diese Informationen. Es ist lachhaft einfach. Wir haben mit der Adresse des Meldeamts in Würzburg begonnen und verkaufen mittlerweile auch die der Ämter in Wuppertal und Bergisch-Gladbach. Erfurt und Düsseldorf werden bald folgen, danach geht es vermutlich Schlag auf Schlag. Das ist eine Goldgrube!

Pressefuzzi: Das ist lächerlich. Die Adressen der Meldeämter stehen in vielen öffentlichen Verzeichnissen, unter anderem im Telefonbuch. Das gibt es in jedem Haushalt!

Rumpel (grinst dämlich): Da sorgen wir vor. Wir kaufen einfach Massen an Adressen von den Meldeämtern. Also Adressen von Leuten, nicht die Adressen der Meldeämter. Die haben wir ja schon. Aus den Adressen dieser Leute filtern wir die Adressen von alten und dummen Menschen heraus. Die alten, meist leichtgläubigen Leute kriegen wir über das Alter heraus, die dummen Menschen versuchen wir mangels Alternative anhand bildungsferner Schulabschlüsse zu identifizieren. Dann verkleiden wir uns als Gas- und Wasserinstallateure und verschaffen uns unter erlogenen Vorwänden Zutritt zu den Wohnungen der Zielpersonen. In einem unbeobachteten Moment streichen wir im Telefonbuch mit einem dicken Edding die Adresse des zuständigen Meldeamts durch. In den nächsten Tagen schreiben wir die Zielpersonen an – wir haben ja die Adressen – und bieten die Adresse des Meldeamts zum Verkauf an.

Pressefuzzi: Herr Rumpel, Sie sind vollkommen und unheilbar geisteskrank.

Rumpel: Das wusste ich schon lange vor Ihnen, Alter. Servus.


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